Vorstoß für Tempo 120 auf Marschbahn Niebüll-Esbjerg

Chef der Eisenbahn NEG Niebüll fordert Verkehrspolitiker zum Einsatz wegen Signalsystems ERTMS auf

Niebüll – In wenigen Jahren könnten die Reisenden auf der Bahnstrecke Niebüll-Tondern-Bramming-Esbjerg  in den Genuss deutlich kürzerer Fahrzeiten kommen, wenn in Verbindung mit der in Dänemark vorgesehenen Einführung des modernen Signal- und Sicherheitssystems ERTMS die für höhere Geschwindigkeiten geeigneten Gleise mit den entsprechenden Installationen ausgerüstet werden.

Das erklärte während einer Zusammenkunft mit Vertretern der Schleswigschen Partei (SP) und des Hauptvorsitzenden des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, in Niebüll der Chef der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft (NEG) Niebüll, Diplomingenieur Ingo Dewald.

„Die neue Signaltechnik lässt Tempo 120 bis 140 auf der Strecke entlang der Westküste statt heute höchstens 80 km/h zu“, so Dewald, der auch eine Aufforderung an die zuständigen Verkehrspolitiker in Dänemark und Deutschland wiederholte, angesichts der bevorstehenden Installation des Sicherheitssystems ERTMS  nicht zu „verschlafen“, dass ohne eine Aufrüstung der grenzüberschreitenden Strecken Tondern-Niebüll und Pattburg-Flensburg  sowie der eingesetzten Fahrzeuge der grenzüberschreitende Personenreiseverkehr blockiert wird.

Dewald, dessen Unternehmen NEG Niebüll ein Tochterunternehmen der Luxemburgischen Staatsbahn CFL ist, berichtete, dass im Grenzland Deutschland/Luxemburg, wo es wie an der deutsch-dänischen Grenze unterschiedliche Signal- und Bahnstromsysteme gibt, im Gegensatz  zur heimischen Region Fahrzeuge zum Einsatz kommen, die beide Systeme „verstehen“.

Er forderte die zuständigen Gremien auf, die Aufrüstung der grenzüberschreitenden Strecken als EU-Förderprojekte anzumelden.

Mit der möglichen Verkürzung der Fahrzeit Niebüll-Esbjerg um 24 Minuten auf 87 Minuten, so Dewald, sei mit einem weiteren Anstieg der Zahl der Reisenden im Grenzverkehr zu rechnen, die seit Betriebsaufnahme 2003 ständig zugelegt hat. Seit einiger Zeit ist die von Arriva bediente Strecke auch in den internationalen Fernverkehr mit dem Angebot Sparpreis Europa eingebunden. VH