Der Schleswigschen Partei in Sonderburg geht der Kampf gegen das Rauchen nicht weit genug. Sie schlägt vor, dass Spielplätze und Ballplätze zur rauchfreien Zone werden.

Zigaretten haben auf Spielplätzen und Ballplätzen nichts verloren, findet die Schleswigsche Partei (SP). Sie fordert die Parteien des Sonderburger Stadtrates auf, gemeinsam die Rauchpolitik zu verschärfen – und beispielsweise die 25 Spielplätze sowie die Ballplätze der Kommune zur rauchfreien Zone zu machen.

Aarhus und Schleswig-Holstein als Vorbild

Anlass ist ein entsprechender Beschluss im Stadtrat der Kommune Aarhus, der in dieser Woche ein Rauchverbot an öffentlichen Einrichtungen und beispielsweise Bushaltestellen beschlossen hat. Auch das Land Schleswig Holstein ist ein Vorreiter: Kiel hatte Anfang Februar die Spielplätze des Landes zur rauchfreien Zone erklärt.Die SP findet: Nun ist es auch in Sonderburg an der Zeit, die Rauchpolitik zu verschärfen. Zwar sei die Kommune bereits eine Partnerschaft mit der Initiative „Røgfri Fremtid“ eingegangen, was ein Rauchverbot an Volksschulen und für alle kommunalen Angestellten mit sich gebracht hat. Doch das sei nicht genug.

Es geht uns nicht darum, dass die Polizei die Spielplätze kontrolliert und Strafen verhängt. Aber man kann sehr wohl mit Schildern darauf hinweisen, dass Rauchen nicht erwünscht ist.

Stephan Kleinschmidt, Stadtratspolitiker

„Wenn wir unser Ziel bis 2030 erreichen wollen, dass unter fünf Prozent der erwachsenen Bürger rauchen, müssen wir weitere Schritte unternehmen“, sagt der Gruppenvorsitzende der SP, Stephan Kleinschmidt. Er hat den Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses gebeten, das Thema in die politische Arbeit einfließen zu lassen.

Sagen: Das ist hier nicht erwünscht

Doch wie soll das gewünschte Rauchverbot aussehen – und umgesetzt werden? „Es geht uns nicht darum, dass die Polizei die Spielplätze kontrolliert und Strafen verhängt. Aber man kann sehr wohl mit Schildern darauf hinweisen, dass Rauchen nicht erwünscht ist“, schlägt Kleinschmidt vor. Er hat als Vater selbst miterlebt, wie auf Spielplätzen geraucht wird. „Generell wird aufeinander Rücksicht genommen, und es ist sicher nicht die Mehrheit, die raucht. Aber es kommt eben hin und wieder vor. Und hier können wir sehr wohl sagen: Das ist hier nicht erwünscht!“

Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Helge Larsen (Soz.), hält den Vorschlag für ausgezeichnet – und will das Thema „schnellstmöglich“ auf die Tagesordnung setzen. Zusatz: „Ich finde die Initiative zu 100 Prozent positiv. Denn wenn wir das Rauchen nicht dort begrenzen, wo Kinder spielen und die Jugend sich bewegt, ja wo denn dann“, so Larsen.

„Wir sollten schrittweise vorgehen“

Aarhus sei als Kommune, die ein weitgehendes Rauchverbot eingeführt hat, zwar ein Vorbild an Tatendrang. „Meine langjährige politische Erfahrung sagt mir aber, dass wir schrittweise vorgehen sollten. Ich halte daher den Schritt, das Rauchen an Spielplätzen und Sportanlagen zu untersagen, für den richtigen.“

Der Vorsitzende will das Thema im Ausschuss behandeln, sobald Zeit dafür ist. „Im Moment haben wir wegen Corona ja unheimlich viel zu tun. Aber sobald es möglich ist, sollten wir das Thema behandeln. Es ist ja eine Haltungsfrage, und daher benötigt ein möglicher Beschluss keine lange Vorlaufzeit“, so der Vorsitzende.

Der Artikel im Orginal beim Nordschleswiger: https://www.nordschleswiger.dk/de/nordschleswig-sonderburg/rauchverbot-fuer-spielplaetze-im-gespraech