Lokale Analysen, politische Statements und Anträge: Bei der SP-Hauptversammlung auf dem Knivsberg ging es um mehr als nur die Kommunalwahl. Das Wichtigste im Überblick.

Es herrscht Aufbruchsstimmung an diesem Donnerstagabend bei der Schleswigschen Partei. Bei der Hauptversammlung auf dem Knivsberg dreht sich fast alles um die Kommunalwahl im Herbst 2025 – aber eben nur fast.

Der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, spricht in seinem Grußwort von einem anstehenden „heißen Wahlkampf“. Es sei wichtig, gut abzuschneiden, da eine gute Wahl auch nach außen hin Signalwirkung habe und in Kopenhagen, Kiel und Berlin auch bemerkt werde.

Engere Zusammenarbeit

Dass die deutsche Minderheit zusammenrückt, betont auch Rainer Naujeck in seiner Eröffnungsrede. Er freut sich über das zahlreiche Erscheinen und auch über die vier Verbandsvorsitzenden, die Grußworte sprechen und der SP viel Erfolg für die Wahl wünschen. Ein Grußwort spricht auch Svend Wippich, kürzlich zum stellvertretenden SSW-Landesvorsitzenden gewählt. Er betont die Bedeutung von lokalem Engagement in wirren weltpolitischen Zeiten und würdigt die gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit beider Parteien.

Anschließend lässt Naujeck das vergangene Jahr Revue passieren, bis die Spitzenkandidatin und die drei Spitzenkandidaten „Nordschleswiger“-Chefredakteur Gwyn Nissen Rede und Antwort stehen.

Im Anschluss an die Fragerunde kommen auch drei der fünf Politikerinnen und Politiker der Jungen Spitzen zu Wort, die auf den Wahllisten stehen. Was Dorthe Andresen, Leif Curdes und Niklas Nissen bewegt:

Neuer Wahlsong für 2025

SP-Parteisekretärin Ruth Candussi präsentiert im Anschluss den Wahlsong der Partei für die Kommunalwahl. Musicalsängerin Liv Asmussen (Bülderup-Bau/Bylderup Bov, Aalborg) und Produzentin Christina Madsen haben mit „Æ Liebeserklärung“ ein vor fünf Jahren geschriebenes Gedicht von Rasmus Rhode musikalisch umgesetzt.

Analyse der SP-Kommunalvorsitzenden

Mit der Analyse der politischen Situation vor Ort fahren die vier Kommunalvorsitzenden Christian Andresen (SP Tondern), Hans-Iver Kley (SP Hadersleben), Arno Knöpfli (SP Sonderburg) und Hugo Schmidt (SP Apenrade) fort. Neben der lokalen Parteienlandschaft geben sie auch eine Prognose für die Wahl ab und betonen die Zusammenarbeit mit anderen Parteien vor Ort.

Andresen hofft etwa auf einen Bürgermeister-Effekt sowie Stimmenzuwächse und sieht durch die Arbeit der Stadtratspolitikerinnen Louise Thomsen Terp und Randi Damstedt die Partei auch „wahrgenommen“. Jørgen Popp Petersen sei „sehr populär“ und zeichne sich dadurch aus, mit jedem sprechen zu können.

Arno Knöpfli will keine Prognose abgeben, sieht die SP in Sonderburg aber „stabil aufgestellt“, während es das Umfeld nicht sei. Die SP sei Brückenbauerin und trage Arbeit über die Mitte mit. Wichtige Themen in Sonderburg seien etwa Schulen und der Küstenschutz.

In Apenrade würden laut Hugo Schmidt alle Parteien der SP in der Zusammenarbeit vertrauen. Die Chancen auf ein drittes Mandat stünden gut. In Hadersleben sind 1.000 Stimmen und mehr angepeilt. Ein tolles, junges Team sei hier vorteilhaft. Wahlbündnisse und die Lage der politischen Gegner seien „eine Chance für uns“.

Politische Statements

Es folgen politische Statements zu den Themen Gesundheit, Gefahrenabwehr, Wohlbefinden, Familie, über Zugezogene, Jugendliche, Ausbildung und Grenzkontrollen.

Der 95-jährige Carsten Lund macht auf ein weiteres Thema aufmerksam: die Heimhilfe. Viele der Regelungen seien „haarsträubend“ und nicht alltagstauglich. So dürften die kommunalen Helferinnen und Helfer etwa Gardinen waschen, aber diese weder abnehmen noch aufhängen. „Sie dürfen einfach vieles nicht“, sagt er und fragt: Was tut die SP für ältere Menschen?

Kirsten Bachmann sagt, man sei in der Kommune auch an Gesetze gebunden, dennoch habe er natürlich recht. Das Thema sei aber bereits aufgegriffen worden, aber da sei man „nicht gut genug“.

Drei Anträge angenommen

Zum Abschluss stehen noch drei Anträge zur Abstimmung, die von den 54 Stimmberechtigten auch angenommen werden. Kurt Andresen referiert über „Gemeinschaft als Fundament“. Darin geht es um konkrete Ziele zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls im Landesteil.

Kirsten Bachmann möchte einen gemeinsamen Kurs bei „Prämissen für die Stadtentwicklung“ schaffen. Der Antrag beinhaltet am Ende sieben Punkte – von der langfristigen Planung über Bürgerbeteiligungen und klare Kommunikation zu mehr Nachhaltigkeit.

Stephan Kleinschmidt äußert sich zu „minderheitenpolitischen Eckpfeilern“. Darin enthalten etwa der Wunsch nach einem Angebot deutschsprachiger Kontaktpersonen im Bürgerservice in allen vier Kommunen sowie eines besseren Informationssystems für Zuzüglerinnen und Zuzügler.

Hier geht es zum Orginalartikel vom Nordschleswiger