Im Unternehmen Carbo-Force informierten sich 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des kommunalpolitischen Ausflugs der SP über die dort installierte Carbonisierungsanlage.Foto: SP
Während ihres kommunalpolitischen Ausflugs informierte die Schleswigsche Partei sich Sonnabend in Borgstedt und Rendsburg über neue Konzepte zum Klimaschutz, der Wertstoffnutzung und der sparsamen Versorgung von Wohnraum mit Wärme.

„Wir haben wirklich viele tolle Einrichtungen und Klimaschutzkonzepte kennengelernt“, berichtete die Sekretärin der Schleswigschen Partei (SP), Ruth Candussi, nach der Rückkehr einer SP-Delegation aus Borgstedt (Borgsted) und Rendsburg (Rensborg).

Neue Technik im Einsatz

Im Rahmen der Schleswig-Holstein-Tage in der Eiderstadt standen am Sonnabend neue Techniken bei der Energieversorgung auf dem Programm des diesjährigen kommunalpolitischen Ausflugs der SP im Einzugsbereich der Eiderstadt. Erstes Ziel war die Carbonisierungsanlage des Unternehmens Carbo-Force in Borgstedt im Komplex der dortigen Wiederverwertungsstation. Im Mittelpunkt der hier angewendeten Technik zur Umwandlung von Reststoffen in Wertstoffe steht das neue Carbo-Cap-Tec-Verfahren, bei dem ohne Einsatz weiterer Energie aus einer Vielzahl organischer Wertstoffe vom Altholz über Gärreste bis zum Klärschlamm Biokohle produziert wird. Dabei anfallendes überschüssiges Gas wird zur Energiegewinnung genutzt, während mit dem Produkt Biokohle Kohlendioxidaustritt vermieden wird.

Biokohle vielfach nutzbar

Die Biokohle kann als Bodenverbesserer oder als Bestandteil von Futtermitteln genutzt werden. Der Geschäftsführer Malte Graf und die Business-Development-Managerin Margit Paustian erläuterten den Gästen aus Nordschleswig die zukunftsweisende Technik.

Die Carbonisierungsanlage in Borgstedt wird durch die öffentliche Hand gefördert.Foto: SP

 

Die Anlage bei Rendsburg wird durch öffentliche Mittel gefördert, weil die neue Technik bedeutend zur Verminderung des Treibhausgasausstoßes beiträgt. Energieeinsparung und Klimaschutz standen auch beim Besuch bei den Stadtwerken Schleswig-Holstein in Rendsburg auf der Tagesordnung. Besonderes Interesse fand das Konzept der „kalten Nahwärme“.

 

Konzepte für Nordschleswig interessant

In Rendsburg arbeitet ein neues dezentrales Fernwärmekonzept mit Fernwärme mit einer Temperatur von nur 45 statt 80 Grad wie in traditionellen Fernwärmenetzen. Die dezentrale Fernwärmeversorgung könnte gerade auch in Nordschleswig aktuell werden, wenn im Rahmen der Vorgabe der dänischen Regierung, Biogas und Erdgas bis 2020 nicht mehr zur Beheizung von Wohnraum zu nutzen, Alternativen gefragt sind. Bei der „kalten Nahwärme“ wird unter anderem Sonnenenergie zur Vorerwärmung des Wassers genutzt, Fotovoltaikanlagen steuern elektrische Energie bei, und es sorgen elektrische Wärmepumpen für angenehme Temperaturen und warmes Wasser in den Haushalten. Mit dem Klimamanager der Stadtwerke, Askan Grimmelsmann, stand der Gruppe aus Nordschleswig ein kompetenter Fachmann zur Verfügung.

Die SP-Delegation war im Rahmen der Nordschleswig-Tage nach Rendsburg gereist. Dort fand auch das Volksfest Rendsburger Herbst statt.Foto: SP

 

„Wir werden viele der Anregungen auch an die SP-Stadtratsmitgieder weitergeben“, so Ruth Candussi, die auf das seit Jahren große Engagement der Schleswigschen Partei für zukunftsgerechte und bezahlbare Energiekonzepte gerade auch im ländlichen Raum verweist. In Nordschleswig stehen die Einwohner in zahlreichen Orten, vor der Herausforderung, Ersatz für ihre bisherige Energiequelle Erdgas zu finden. Aber auch vor Entscheidungen für eine möglichst kostengünstige, aber auch klimafreundliche Versorgung. In den kommenden Wochen stehen bei der SP weitere Infotouren zum Thema Energie auf dem Programm. So geht es am Donnerstag, 13. Oktober, 18 Uhr, auf Tour in die Biogasanlage bei Klipleff (Kliplev), der größten Biogasanlage Europas.

Hier geht es zum Orginal-Artikel beim Nordschleswiger: SP studiert neue Energiekonzepte und Carbonisierungstechnik