Erfolgsgeschichte: Von Nordfriesland aus werden seit bald 20 Jahren auch Leben in Nordschleswig gerettet. Die Initiative dazu ging damals von der Schleswigschen Partei aus, erinnert sich ihr derzeitiger Vorsitzender. Am Sonntag wird in Niebüll gefeiert.

Vor 50 Jahren wurde in Süddeutschland die DRF Luftrettung gegründet. Vor 20 Jahren sorgte nicht zuletzt die deutsche Minderheit dafür, dass die roten Hubschrauber heute auch in Dänemark Leben retten. In Niebüll wird all dies am Sonntag gefeiert.

Luftrettung am Sonntag erleben

Am Sonntag, dem 3. September, lädt die DRF Luftrettung dazu ein, die Luftrettungsstation von Christoph Europa 5 in Niebüll kennenzulernen. Es wartet ein vielfältiges Programm, bei dem „alles über die Station und ihren Einsatzalltag“ erklärt und gezeigt wird, so die DRF. Bis 18 Uhr sind die Türen der Station Niebüll geöffnet. Die Adresse: Station Niebüll, Gather Landstraße 75, 25899 Niebüll.

Anstoß zu grenzüberschreitender Rettung kam aus der Minderheit

Hinrich Jürgensen, heute Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), der Dachorganisation der deutschen Minderheit, hatte 2003 maßgeblich dazu beigetragen, dass die Luftrettung den Flug über die Grenze wagte. Er vertrat damals die Schleswigsche Partei (SP) im Amtsrat für Nordschleswig (mittlerweile in der Region Süddänemark aufgegangen) und gab den Anstoß zur grenzüberschreitenden Lebensrettung.

„Ein riesiger Vorteil in akuten Situationen, was zu mehr Sicherheit für die Bewohnerinnen und Bewohner im Grenzland geführt hat“, sagt Rainer Naujeck, kommissarischer Vorsitzender der SP.

Er sähe gerne mehr Erfolgsmodelle der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. „Die Grenze darf nicht zum Hindernis in der Entwicklung der Grenzregion werden“, sagt er. In den Bereichen Ausbildung, kollektiver Verkehr und Gesundheit sieht er noch reichlich Potenzial.

Der Rettungshelikopter sei ein tolles Beispiel dafür, was erreicht werden könne. „Er ist die beste Lösung in Situationen, in denen jede Minute zählt und er hilft, Leben zu retten, auch in Nordschleswig“, sagt Naujeck.

Aus dem Süden Deutschlands bis an die Westküste Dänemarks

Am 6. September 1972 wurde die DRF am Flughafen Stuttgart gegründet und im März 1973 startete der erste Hubschrauber zu einem Rettungseinsatz. Für 2023 hat die im baden-württembergischen Filderstadt beheimatete gemeinnützige Luftrettungsorganisation bundesweit und über das Jahr verteilt Veranstaltungen und Aktionen rund um das Thema Lebensrettung aus der Luft geplant. Nun also auch im Grenzland, wo am 1. April 2005 die Station in Niebüll gegründet wurde. Die Leitstelle Nord fordert den Helikopter seither an – auch für Einsätze im südlichen Dänemark – dort vorwiegend entlang der Westküste.

Von Niebüll aus werden jährlich mehr als 1.000 Einsätze geflogen, die Zahl der Flüge nach Dänemark liegt in der Regel im hohen zweistelligen Bereich.

Hier geht es zum Orginal-Artikel vom Nordschleswiger