Seit April 2022 führt Rainer Naujeck die Schleswigsche Partei kommissarisch – und macht weiter. Zwei Stellvertreter unterstützen ihn. Eine neue Arbeitsgruppe, die Vorschläge für den Parteivorsitz sammelt, muss es aber trotzdem geben.

Wer die Schleswigsche Partei (SP) leiten soll, ist vorerst geklärt: Am Donnerstagabend hat der SP-Vorstand einem Vorschlag der „Arbeitsgruppe Vorsitz“ (AG Vorsitz) zugestimmt. Rainer Naujeck will bis Frühjahr 2026 SP-Chef bleiben; bislang übt er das Amt kommissarisch aus.

Zwei Stellvertreter komplettieren nach der 2022 beschlossenen Satzungsänderung den Vorstand. Diese wurden auch gefunden, es sind: Arno Knöpfli (SP Sonderburg) und Christian Andresen (SP Tondern). Die Entscheidung des Vorstandes muss noch auf einer außerordentlichen SP-Hauptversammlung bestätigt werden, angesetzt ist diese für Donnerstag, 9. November. Alle BDN-Mitglieder haben Stimmrecht.

Erleichtert und zufrieden

Ruth Candussi, Parteisekretärin und Mitglied der AG Vorsitz, ist sehr zufrieden mit der Entscheidung – und erleichtert, denn die Suche gestaltete sich nicht einfach. „Wir haben viele Gespräche geführt, ich bin sehr glücklich mit der Wahl. Rainer, Arno und Christian kennen sich sehr gut, haben Ahnung und wissen um die Parteilinie. Nun kann Ruhe einkehren.“

Die Aufgabe der bisherigen AG Vorsitz ist damit erfüllt – sie löst sich auf. Aber: Es muss eine neue AG Vorsitz gebildet werden, die für die Zeit nach Frühjahr 2026 nach Kandidatinnen und Kandidaten Ausschau hält. „Rainer Naujeck wird dann definitiv nicht mehr als Parteichef zur Verfügung stehen“, so Candussi.

Sie sieht nicht nur die SP, sondern auch andere Institutionen der deutschen Minderheit in nächster Zeit vor einem Generationswechsel. Mit Blick auf die SP sagt sie: „Wir haben jüngere Frauen gefragt, ob sie die Aufgabe übernehmen wollen. Wir hatten keinen Erfolg.“

Es ist wohl auch der Faktor Zeit, der einem derartigen gehobenen Engagement entgegensteht. Daher auch die neue Dreierspitze, die es ermöglicht, Aufgaben mehr aufzuteilen. Die Parteisekretärin bringt auch den Posten einer politischen Sprecherin oder eines politischen Sprechers ins Spiel, eine Person also, die nach außen wirkt, um dem Wunsch nach flexiblem Engagement entgegenzukommen.

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